Platin-Haartest liefert keinen Beweis für "undichte" Brustimplantate

Der handelsübliche Platinhaartest, der zeigen würde, ob Silikonbrustimplantate undicht sind, ist nicht zuverlässig. Dies haben Forscher der UMC Amsterdam herausgefunden. Die Ergebnisse werden demnächst in 'PRS Global Open' veröffentlicht, einer für jedermann zugänglichen Plattform für plastische und rekonstruktive Chirurgie.

Die Fernsehsendung RADAR (AVROTROS) und der Dokumentarfilm Moordtieten (BNNVARA), Linda.nl und der Groene Amsterdammer haben kürzlich auf diesen von Hair Diagnostix angebotenen Haartest aufmerksam gemacht. Nach Angaben des Unternehmens würde es zeigen, ob Silikon-Brustimplantate undicht sind. Der Test misst die Menge an Platin im Haar. Platin wird bei der Herstellung von Silikonimplantaten verwendet und gelangt somit in Brustimplantate.

Keine Beweise

Seit den Sendungen und der umfangreichen Berichterstattung über die negativen Folgen undichter Brustimplantate nimmt die Unruhe unter Frauen mit Silikonbrustimplantaten dramatisch zu. Prabath Nanayakkara, Professor für akute innere Medizin, sagt: "Die Zahl der Überweisungen von Patienten an die 'Silicon Clinic' am Amsterdam UMC nimmt zu, und oft nehmen die Patienten die Ergebnisse dieses Haartests mit. "Sie waren besorgt über ein mögliches Auslaufen der Brustimplantate nach dem Ergebnis", sagt Nanayakkara. "Das war für uns der Grund, diesen Test zu untersuchen." Die Studie ergab keinen signifikanten Unterschied zwischen den Platinmengen, die in den Haaren von Frauen mit oder ohne Silikonbrustimplantate und mit oder ohne Beschwerden gemessen wurden. Außerdem wiesen einige Frauen mit gerissenen Prothesen keine erhöhten Platinwerte auf. "Kurz gesagt, es gibt derzeit keine Anhaltspunkte für die Verwendung dieses Haartests als Maß für den Austritt von Silikon", sagte er. Ob Silikonimplantate undicht sind, kann man heute nur noch durch eine radiologische Untersuchung feststellen. Es wäre großartig und nützlich, wenn es einen einfacheren Test gäbe, um das Auslaufen von Silikon nachzuweisen. Aber das gibt es leider noch nicht."

Radiologische Untersuchung

An der Amsterdamer UMC werden umfangreiche Untersuchungen über einen möglichen Zusammenhang zwischen Silikonbrustimplantaten und gesundheitlichen Auswirkungen durchgeführt. Mehr als 1 300 Frauen haben bereits die "Silikonklinik" besucht. "Die Forschung bleibt notwendig, es gibt noch viel Unbekanntes", sagt Nanayakkara. Die Forschung wird in Zusammenarbeit mit dem RIVM und verschiedenen Fachärzten wie plastischen Chirurgen, Allergologen und Radiologen durchgeführt.

Bei Beschwerden zum Hausarzt gehen

Schmerzen und Verkapselung (feste Bindegewebsschicht um das Implantat) sind die am häufigsten berichteten Beschwerden in der Brust. Chronische Müdigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen sind die am häufigsten genannten sonstigen, allgemeinen Beschwerden. Frauen, die Beschwerden haben und besorgt sind, können sich an ihren Hausarzt wenden. Dieser prüft, ob eine Verweisung an die Sonderpolizei erforderlich ist.

Quelle: übersetzt aus Amsterdam UMC Today
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